Deutsche Post und ADAC prüfen Einstieg in den deutschen Fernbusmarkt

Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC e. V.) und die Deutsche Post arbeiten an einem Konzept für ein künftiges deutschlandweites Fernbusnetz. Die Deutsche Post als Marktführer im deutschen Brief- und Paketmarkt und der ADAC als Europas größter Automobilclub überlegen, die wichtigsten Metropolen Deutschlands flächendeckend mit einem neuen, schnellen und hochwertigen Busnetz zu verbinden und somit den wachsenden Fernbusmarkt zu erschließen. ADAC und Deutsche Post verfügen über eine hervorragende Infrastruktur von Filialen und Geschäftsstellen in ganz Deutschland. Nach eingehender Prüfung wäre ein gemeinsamer Marktstart bereits zu Beginn des Jahres 2014 möglich.

Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Brief bei Deutsche Post DHL, unterstreicht: „Die Zeit ist reif für eine preisgünstige, sichere und komfortable Mobilitätsalternative. Die Deutsche Post steht wie kein anderes Unternehmen für flächendeckende Präsenz und Zuverlässigkeit sowie Know-how im Transport und im Fuhrparkmanagement – beste Voraussetzungen also, um im Fernbusmarkt erfolgreich zu sein. Dass wir dafür einen so renommierten und in Mobilitätsfragen erfahrenen Partner wie den ADAC gewinnen konnten, freut uns umso mehr.“

Der Vorsitzende der Geschäftsführung des ADAC, Dr. Karl Obermair, bezeichnet die Liberalisierung des deutschen Fernbusmarktes als eine der wichtigsten verkehrsinfrastrukturellen Zäsuren der vergangenen Jahre. Für die individuelle Mobilität der Bürger ergeben sich seiner Meinung nach mit einem attraktiven Fernbusnetz künftig neue, vor allem preisgünstige Alternativen zu Pkws, Zügen und Flugzeugen. Der Club sieht darin für seine Mitglieder eine riesige Chance und Perspektive. Dr. Karl Obermair: „Es ist für den ADAC folgerichtig, mit der Deutschen Post einen unternehmerischen, langfristigen Einstieg in den Fernbusmarkt zu prüfen und ein attraktives Angebot für die Verbraucher zu entwickeln.“

Dass der ADAC mit von der Partie sein möchte, ist nicht ganz überraschend, hat er sich doch in Vergangenheit immer wieder als Kritiker der Bahn erwiesen. Schon im Jahr 2010 hat er in einer Studie die Bahn als zu teuer gegenüber Bussen eingestuft: Buspassagiere zahlen im Schnitt ein Drittel weniger war das Resümee.

Im Durchschnitt war die Bahn bei einer einfachen Fahrt fast ein Drittel teurer als der Bus, bei der Hin- und Rückfahrt gar 38 Prozent. Insgesamt wurden 160 Ticketpreise zu den jeweils günstigsten verfügbaren Preisen für unterschiedlich lange Reiseaufenthalte bei Buchungsvorläufen zwischen vier Wochen und einem Tag erhoben.