Ende des antiquierten Verbots: Fernbusse greifen Deutsche Bahn an
Der Betrieb von Fernbussen in Deutschland ist aufgrund eines Gesetzes aus dem Jahr 1934 noch immer weitgehend untersagt. Das Ziel, den Eisenbahnverkehr vor unliebsamer Konkurrenz zu schützen, funktioniert auch heute noch bestens.
Das Gesetz aus dem Dritten Reich soll jedoch fallen; ein flächendeckender Linienbusverkehr soll spätestens ab Sommer 2011 zugelassen werden. Ganz freiwillig ist die Marktöffnung nicht, vor allem die Europäische Kommission drängt darauf, zudem liegt eine Klage des Betreibers Deutsche Touring beim Bundesverwaltungsgericht vor.
Die Leipziger Richter müssen darüber entscheiden, ob der Busbetreiber die Strecke zwischen Frankfurt am Main, Köln und Dortmund viermal täglich mit Linienbussen befahren darf.
Gerechnet wird für die Busverbindungen mit durchgehend günstigeren Ticketpreisen als im Bahnverkehr. Und es lockt ein milliardenschwerer Markt, wenn man auf andere europäische Länder schaut. Neben neuen Akteuren wird auch die Deutsche Bahn im Fernbusverkehr mitmischen. Die „DB Stadtverkehr“ möchte große Städte und Ballungsräume miteinander verbinden – eine Kannibalisierung des Bahnverkehrs liegt nahe. Aktiv ist die Deutsche Bahn bereits heute auf der Strecke nach Berlin. Auch dort gilt noch ein altes Gesetz aus Zeiten der Teilung Deutschlands.